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Hl. Louise v. Marillac

Hl. Louise v. Marillac

Louise de Marillac
Louise de Marillac (1591–1660)

... die bedeutendste Mitarbeiterin des heiligen Vinzenz, war gerade das Gegenteil von ihm. Ob sie einander deshalb so gut ergänzten? Louise wurde am 12. August 1591 in der Herrschaft von Ferrières in der Nähe von Paris geboren. Ihr Vater, Herr Louis de Marillac, entstammte einem alten Adelsgeschlecht, ihre Mutter blieb unbekannt. Louise, zwar vom Vater anerkannt, jedoch trotz allem mit dem Makel einer unehelichen Geburt behaftet, wurde schon als kleines Kind zur Erziehung in ein Kloster gegeben und hat nie die Geborgenheit eines Familienlebens erfahren. Sie erhielt eine ausgezeichnete Erziehung sowohl in klassischer Bildung als auch in häuslichen Arbeiten, sie war intelligent, überaus sensibel und künstlerisch begabt, von leicht angegriffener Gesundheit und großer Skrupulosität. Schon in früher Jugendzeit erwachte in ihr der Wunsch, als Ordensfrau ihr Leben Gott zu weihen.

Auf Grund ihrer schwachen Gesundheit fand man sie für die Strenge in einem beschaulichen Kloster nicht geeignet, sondern bestimmte sie für die Ehe. So heiratete sie Antoine Le Gras, einen Sekretär der Königin, dem sie einen Sohn Michael schenkte. Die Ehe war nicht von langer Dauer; Herr Le Gras erkrankte schwer und starb im Jahre 1625.

Zwei Jahre vorher, 1623, war Louise das erste Mal Vinzenz begegnet. Nach anfänglichem beiderseitigem Zögern hatte Vinzenz durch Vermittlung von Franz von Sales Louises geistliche Führung übernommen. Er half ihr in den ersten schweren Jahren ihrer Witwenschaft, regelte organisatorische Fragen beim Wechsel der Wohnung sowie in der Versorgung und Ausbildung ihres Sohnes, ermunterte sie in ihrer Hilfstätigkeit für die Armen und führte sie langsam aus der seelischen Enge ihrer Skrupel und Ängste in die Weite des Vertrauens und der Liebe zu Gott. 1629 bat er sie zum ersten Mal, ihn in der Führung und Leitung der Karitas-vereine zu unterstützen.

Diese erste offizielle Einbindung Louises in die karitative Tätigkeit des Herrn Vinzenz markiert den Beginn eines einander ergänzenden Zusammenwirkens der beiden Heiligen, das die großen Werke der Karitas ermöglichte. Als Vinzenz in der Begegnung mit der Hirtin Marguerite Naseau inne wurde, daß nur Arme den Armen wirksam helfen können und in der Folge junge Frauen, „Landmädchen“, als Dienerinnen für die Armen einsetzte, da vertraute er deren Erziehung und Ausbildung Louise von Marillac an. 1633 gilt als Gründungs-jahr der „Compagnie des Filles de la Charité“, denn in diesem Jahr hatte Louise fünf Mädchen in ihre Wohnung aufgenommen. Mit ihnen bildete sie eine Lebensgemeinschaft, deren Grundlage die Hingabe an Gott für den Armendienst war.

Louises großes Verdienst war die Formung der Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern, die Vinzenz als Dienerinnen der Armen bezeichnete. Wie niemand sonst hat sie Herrn Vinzenz verstanden, der erfasste, dass in dem von wahrer Liebe getragenen Dienst an den Armen zugleich die höchste Gottesverehrung liegt. Die Tag für Tag geübte Liebe zu den Armen findet schließlich darin ihren Ausdruck, dass die Schwestern die Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams ablegen. Unermüdlich und mit großer Sorge wachte Louise darüber, dass die Schwestern nicht der Versuchung unterliegen, klausurierte Nonnen zu werden oder sich an die Welt zu verlieren. Denn die Gefahr, in die eine oder andere Richtung abzugleiten, ist immer gegeben – heute wie damals.

Louises Bildung in Theologie und klassischen Sprachen befähigte sie auch, Exerzitien für die Damen der Pariser Gesellschaft zu geben. Sie verfasste überdies einen kleinen Katechismus und erstellte Unterrichtsprogramme für die armen Kinder. Viele Schwestern fanden in ihr die erste Lehrerin im Lesen und Schreiben, denn für die meisten von ihnen hatte es keine Gelegenheit gegeben, eine Schule zu besuchen.

Durch Louises organisatorisches Geschick und die Klugheit, mit der sie die Schwestern ausbildete und einsetzte, konnten die vielen Werke des Herrn Vinzenz in die Tat umgesetzt werden. Die Reformen in den Spitälern mit der Ausbildung in der Krankenpflege, das Werk der Findelkinder, die Betreuung der Galeeren-sträflinge, der Soldaten auf dem Feld und der verhungernden Frauen und Kinder in den vom Bürgerkrieg heimgesuchten Provinzen Frankreichs – immer waren Louises Hand und Geist spürbar. Vinzenz hörte auf ihren Rat und ließ ihr – gerade was die Formung der jungen Gemeinschaft betraf – in vielem freie Hand. Wir verdanken ihr die solide Grundlage unserer Gemeinschaft, deren kirchliche Anerkennung in jahrelangem und zähem Ringen erreicht wurde. Sie setzte sich dafür ein, dass der jeweilige Generalsuperior der Lazaristen und nicht ein Bischof der Leiter der Gemeinschaft wurde, womit es gelang, dass diese damals so ungewöhn-liche Form einer religiösen Frauengemeinschaft weiter bestehen konnte.

Über die Regel hinaus hat sie durch unzählige Briefe an ihre Schwestern den Geist und die Sendung der Gemeinschaft vermittelt und festgehalten. Neben den Konferenzen des hl. Vinzenz gehören diese Briefe zum größten Schatz der Barmherzigen Schwestern. Louise von Marillac wird daher mit vollem Recht als Mitbegründerin der Barmherzigen Schwestern bezeichnet.

Am 15. März 1660 starb Louise in Paris. Ihre Gebeine ruhen in der Mutterhauskapelle der Barmherzigen Schwestern in Paris. Papst Benedikt XV. erklärte sie am 9. Mai 1920 für selig, Papst Pius XI. sprach sie am 11. März 1934 heilig. Papst Johannes XXIII. ernannte sie am 10. Februar 1960 zur Schutzpatronin aller sozial-karitativ Tätigen.

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